Im Rahmen des diesjährigem Automobil Symposium Wildau haben unseren Kollegen Klaus Schöpflin, Lukas Zühlke und Christina Schöpflin einen Beitrag zum Thema Digitalisierung und Paymentlösungen in der Automobilindustrie gehalten. Außerdem wurde ihr Artikel Bezahllösungen für digitale Geschäftsmodelle in der Automobilindustrie im AKWI-Journal (Anwendungen und Konzepte in der Wirtschaftsinformatik) veröffentlicht.
In den nächsten Wochen werden wir den Artikel schrittweise auch auf unserer Website veröffentlichen.
BEZAHLLÖSUNGEN FÜR DIGITALE GESCHÄFTSMODELLE IN DER AUTOMOBILINDUSTRIE – ÜBERBLICK
VON KLAUS SCHÖPFLIN, LUKAS ZÜHLKE, CHRISTINA SCHÖPFLIN
In einer vernetzten Welt mit umfangreichen, innovativen digitalen Dienstleistungen über alle Industriesektoren hinweg – vor allem aber im Bereich vernetzter Mobilität – wird die Frage nach adäquaten „Bezahllösungen“ immer wichtiger.
Beispielhafte Anwendungsfälle sind:
Abbildung 1: typische Anwendungsfälle von Bezahllösungen rund um das Thema „Mobilität“
Hierzu passende Bezahllösungen müssen modern, hoch skalierbar und sicher sein sowie alle erforderlichen Customer Touch Points (Auto, Online, Mobil, Automat, Shop) verbinden. Aus diesem Grund sprechen wir im Folgenden von multi-kanal oder multi-channel fähigen Bezahllösungen.
Aus Sicht eines Payment Experten sind skalierbare und nutzerfreundliche Bezahllösungen ein „Missing Link“ in der Usability digitaler Mobilitätsdienste, die man für die Umsetzung von
- ID-Management
- Personalisierung
- Loyality und Werbung
anstelle proprietärer Lösungen verwenden könnte.
Die regulatorischen und marktspezifischen Hürden für den Erfolg herstellereigener Bezahllösungen sind allerdings sehr hoch. Am Markt erfolgreiche Bezahllösungen sind immer aus einer Kombination von Nutzermobilisierung, einfacher Handhabung und konkreter Mehrwerte für den „Kauf“-Prozess entstanden. Zudem verschärfen neue EU-Richtlinien ab 2018 die Anforderungen an den Schutz persönlicher Daten und die Haftung für unerlaubte Weitergabe dieser Daten.
Ein erfolgversprechender Ansatz zur Bewältigung von Startschwierigkeiten beim Rollout von Bezahllösungen für digitale Angebote und Geschäftsmodelle kann eine herstellerübergreifende Herangehensweise sein. Diese erlaubt Automobilherstellern, sich auf die individuelle Gestaltung der wichtigen Customer Front Ends (Online, Mobil, Auto, Shop) zu konzentrieren. Die eigentliche Bezahllösung – einschließlich der Anbindungen an diese Front Ends und alle Funktionalitäten – rückt dabei als skalierbare „Lösung für alle“ in den Hintergrund.
Dem
erhöhten Aufwand bei Design und Implementierung einer solchen Lösung stehen
hohe Vorteile hinsichtlich Skaleneffekten und Beherrschung regulatorischer
Anforderungen gegenüber. Insbesondere bei der Entwicklung gesamtheitlicher
Mobilitätslösungen bietet eine solche Herangehensweise strategische Vorteile.