Jahresabschlussinterview Part 3

Last but not least: “Digital Health”. Auch hier möchte ich dir gerne ein paar Fragen stellen: 

Ein knappes Jahr nachdem CGM als erster Anbieter der Telematik-Infrastruktur im deutschen Gesundheitswesen zugelassen wurde, kommen nun weitere Player in den Markt, was ist deine Einschätzung bezüglich der neuen Marktteilnehmer? 

Ähnlich zu Payment und SB ist auch der Digital Health Markt ein Nischenmarkt. Insbesondere bei den technischen Komponenten in der Telematik-Infrastruktur (TI) gibt es große Zulassungshürden bei Sicherheit und Technik. Aufgrund der Attraktivität des Gesundheitsmarktes (2017 ca.72 Mrd. € Umsatz; #Trx > 5 Mrd. durch gesetzliche Anwendungen; Vergleich Deutschland 2017 ca. 3 Mrd. girocard Trx) lohnt sich aber eine Teilnahme und daher werden immer mehr Anbieter den Markt besetzen. Heute sind es bereits fünf Netzanbieter. 

Die TI ist die Basis für unzählige Gesundheitsanwendungen, dadurch eröffnen sich viele Geschäftsmodelle. Der Aufbau der TI für Vertragsärzte und Krankenkassen wird bis Ende 2019 abgeschlossen sein. Dann werden über 150.000 Arztpraxen und 20.000 Apotheken darüber miteinander vernetzt sein. Weiter werden eine Millionen Anbieter in nicht verkammerten Heilberufen ebenfalls die TI nutzen. 

Wie positioniert sich SHC im Digital Health Markt? 

Wir als SHC haben den Aufbau der TI durch Beratung der beteiligten Firmen begleitet und dieses Know-How kontinuierlich ausgebaut. Das daraus geschöpfte Potential werden wir nutzen, um Geschäftsmodelle im modernen Digital Health Markt zusammen mit und für unsere Kunden umzusetzen und die dafür notwendigen Zulassungen bei der gematik zu erreichen. 

Wir bieten aber nicht nur Beratung an, sondern sind ebenfalls als Anbieter von Plattformen tätig, deren Umsetzung spezielles Know-How erfordert und die für die TI notwendig sind. 2016 haben wir beispielsweise unsere erste SaaS Plattform in Form eines Kartenmanagements für die Ausgabe der Identitätskarten von Digital Health Kartenterminals (gSMC-KT) für zwei Kunden aufgebaut. Alle in Deutschland an der TI angeschlossenen Digital Health Kartenterminals tragen eine Karte, die über unser Kartenmanagement prozessiert werden. 

Gerade bauen wir mit Partnerfirmen eine Plattform zur Ausgabe von Praxiskarten (SMC-B) und Heilberufsausweisen (HBA) auf. Hier haben wir hochkarätige Partnerfirmen gewonnen, um 2019 das Ziel zu erreichen als Anbieter dieser Karten für alle Sektoren (Ärzte, Zahnärzte, Apotheker, usw.) auftreten zu können. 

Was sind die größten Treiber im Jahr 2019 im Gesundheitsmarkt? 

Ein großes Ziel der TI ist es eine sichere Infrastruktur für höchst sensible Gesundheitsdaten bereitzustellen, das Gesundheitswesen zu digitalisieren und für innovative Mehrwertanwendungen zu öffnen. Als erste Anwendung, die wirklich Mehrwerte bringen wird, ist der Notfalldatensatz anzusehen der 2019 erprobt werden soll. 

In 2019 werden zur Vernetzung der Ärzte und Krankenhäuser ebenfalls die Apotheker in die TI einsteigen. Für die Apotheker ist insbesondere die Anwendung AMTS (Arzneimitteltherapiesicherheit) interessant, für die ja ursprünglich die TI geplant war und zwar, um Wechselwirkungen von Medikamenten von vorneherein zu verhindern. 

Diese digitalen Dienste werden die Treiber für die kommenden Jahre sein. Neue Geschäftsmodelle werden sich entwickeln und SHC bietet hier Unterstützung für Aufbau und Umsetzung an. 

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